Über uns
Die kreisfreie Stadt Pirmasens liegt am Westrand des Pfälzerwaldes und ist Verwaltungssitz des Landkreises Südwestpfalz. Sie verfügt mit ihren ca. 40.000 Einwohnern über eine mittelständische Wirtschaft mit einzelnen weltweit tätigen Industrieunternehmen.
Pirmasens war lange das Zentrum der deutschen Schuhindustrie bis sie gegenüber den niedrigeren ausländischen Produktionskosten nicht mehr konkurrenzfähig war. Daraufhin mussten viele Schuhfabriken geschlossen werden. Außerdem zog das amerikanische Militär aus Pirmasens ab, wodurch rund 10.000 Einwohner die Stadt verlassen haben und 4.000 Arbeitsplätze verloren gegangen sind. Insgesamt wurde ein Verlust von 19.000 Arbeitsplätzen verzeichnet, so dass die Arbeitslosenquote 2002 bei 14,9 % lag und im Juli 2021 noch immer 11,3% betragen hat.
Die kreisfreie Stadt Pirmasens hat eine Bodenfläche von rund 61,37 km2, wovon ein Drittel bewaldet ist.
Sie befindet sich im größten zusammenhängenden Waldgebiet Deutschlands und ist in sieben Stadtbezirke - Erlenbrunn, Fehrbach, Gersbach, Hengsberg, Niedersimten, Windsberg und Winzeln – gegliedert.
Die Analyse der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen zeigt, dass Pirmasens bei der Wirtschaftsleistung je Kopf im Laufe der Jahre gegenüber anderen Kommunen zurückgefallen ist. Ursache dafür ist eine schwache Entwicklung der Wertschöpfung je Arbeitsplatz, während sich die Arbeitsplatzdichte – also die Relation aus Erwerbstätigen und Bevölkerungszahl – ähnlich wie in anderen Kommunen entwickelt hat.
Gewichtige Ursache der geringen Wertschöpfung je Arbeitsplatz dürfte die Struktur der angebotenen Arbeitsplätze und die Qualifikationsstruktur der Beschäftigten sein. So ist der Anteil von Beschäftigten mit akademischem Abschluss und in Hochtechnologiebereichen geringer als in von der Größe her vergleichbaren Kommunen. Aus alledem resultiert eine unterdurchschnittliche Entwicklung der Primäreinkommen je Kopf.
Belastend auf die wirtschaftliche Entwicklung wirkt die Demografie. Im Zuge des Bedeutungsverlusts der Schuhindustrie und des Schließens der Garnison der US-Armee hat Pirmasens etwa ein Drittel seiner Bevölkerung verloren. Einher ging dies zum einen mit einer Alterung der Bevölkerung, die sich darin äußert, dass die Erwerbsquote (Bevölkerung im Erwerbsalter in Relation zur Bevölkerung insgesamt) gesunken ist.
Zum anderen nahm – da Personen mit guten Arbeitsmarktchancen in der Regel mobiler sind – der Anteil der Bevölkerung zu, die auf Sozialleistungen angewiesen ist.
Die Analyse der finanzwirtschaftlichen Rahmenbedingungen ergibt einen erheblichen Konsolidierungsbedarf.
Die ungünstige sozioökonomische Entwicklung schlägt sich in einer strukturellen Einnahmeschwäche der Stadt nieder. Beim Gemeindeanteil der Einkommensteuer sind sowohl die Zahlungen je Steuerpflichtigen als auch die Relation aus Steuerzahlern und Bevölkerung geringer als in anderen Kommunen. Bei der Gewerbesteuer ist die Steuerproduktivität ebenfalls unterdurchschnittlich.
Ein wesentlicher Teil der Einnahmen von Kommunen resultiert aus Schlüsselzuweisungen im Rahmen des kommunalen Finanzausgleichs. Dieser wurde in Rheinland-Pfalz zwar 2013 reformiert, so dass Pirmasens seitdem vermehrt Landesmittel zufließen. Hauptnutznießer der damaligen Reform waren aber eher finanzstarke Kommunen in RLP, da die Schlüsselzuweisungen für Sozialleistungen unabhängig von der Finanzkraft erfolgen. Dies führte dazu, dass Pirmasens als finanzschwache Kommune mit hohen Soziallasten einen zunehmenden Teil seiner Steuereinnahmen für Sozialleistungen aufbringen muss.