Der Finanzmittelsaldo bildet das Ergebnis der Finanzrechnung des kommunalen Handelns entweder als Überschuss oder Defizit der ordentlichen Einzahlungen und Auszahlungen eines Jahres im Kernhaushalt ab (sprich die Stadt Göttingen konnte im Jahr x je EinwohnerIn ihre gesamten Aufgaben mit einem Überschuss bzw. Defizit in Höhe von y Euro abschließen). Somit gibt der Indikator Aufschluss über die finanzielle Leistungsfähigkeit der Stadt Göttingen und ihre Gestaltungsspielräume bei der Haushaltsplanung, -aufstellung und -durchführung. Ein Haushaltsdefizit indiziert fehlende Einnahmen der Stadt, mit denen die ökonomischen, sozialen und ökologischen Rahmenbedingungen vor Ort autonom gestaltet werden können. Dementsprechend folgt der Indikator dem Prinzip der Ganzheitlichkeit. Da auch die Kommunen dem Prinzip der Gesamtdeckung ihres Haushalts verpflichtet sind, müssen fehlende Einnahmen durch Kreditaufnahme oder Ausgabenkürzungen kompensiert werden. Dies hat im Sinne der intergenerationalen bzw. intertemporalen Gerechtigkeit unmittelbare Auswirkung auf die Lebensbedingungen der Bevölkerung und nachfolgende Generationen.